Wiederbelebung

Werfen Sie den Sex-Anker aus!

Eintrag vom: 30.03.2019



Wenn nichts mehr geht, braucht der Mensch einen Sex-Anker. Und dieser Anker kann das Heiße und das Wilde und das Dreckige zurückbringen.

Aber nicht zu voreilig.

Was gibt uns der Sex? Warum sollen wir uns abrackern und üben und uns überhaupt damit auseinandersetzen, wenn es sich doch so schön auf dem Sofa weg schlummern lassen würde?

Klar, dass man manchmal einfach keinen Bock hat. Die Beachtung dessen ist allerdings in Häufigkeit und Ursache wichtig. Denn – mir nichts dir nichts – hat sich der Zustand, gar keinen Sex mehr zu haben, eingeschlichen. Und man macht es nur noch, um dem oder der anderen nicht komplett abhanden zu kommen.

Sexualität ist für das Funktionieren einer Liebesbeziehung von absoluter Wichtigkeit. Es geht um die gegenseitige Bestätigung, dass der oder die andere weiterhin begehrenswert, geliebt oder gar verehrt wird.

Wenn es keinen oder nur seltenen Sex gibt, steht das Beziehungsgerüst auf wackeligen Beinen. Worte und Abmachungen können uns zwar Sicherheit vermitteln, aber das unsichtbare Band, das zwischen Paaren entsteht, lässt sich deutlich besser stabilisieren, wenn es sexuell gut oder unübertroffen hervorragend läuft.

Zurück zum Sex-Anker!

Hat man sich entschlossen, sich für seine eigene und die gemeinsame Sexualität zu engagieren, hilft es, sich klar zu machen, wo der besagte Anker am besten zu Wasser gelassen werden kann. Das bedeutet, sich zu fragen, was man genau beim Sex mag. Ist es die Nähe zum anderen Menschen? Oder das Spüren des eigenen weiblichen oder männlichen Geschlechts? Kann man es genießen, sich selbst als sexuelles Wesen wahrzunehmen? Sind es die Streicheleinheiten davor oder danach? Oder ist es vielleicht das sehnsuchtsvolle Kribbeln, wenn man weiß, dass es gleich losgeht? Werfen Sie den Anker da aus, wo es für Sie selbst am Stimmigsten ist!

Und wenn Sie das getan haben, beginnen Sie mit sich selbst eine Auszeit. Nehmen Sie sich Zeit alleine, um in ihren Körper hinein zu spüren. Konzentrieren Sie sich auf den zentralen Bereich des Körpers. Bewegen Sie sich und atmen sie so tief wie möglich. Die Hände brauchen noch gar nicht zum Einsatz kommen. Versuchen Sie, einmal richtig tief bis hinunter in Ihr Geschlecht zu atmen. Wenn das gelingt, können Sie dich dort berühren, wo es sich am besten anfühlt. In der Langsamkeit kann man mehr wahrnehmen.

Es kann Erregung entstehen. Das ist aber noch nicht das angestrebte Ziel. Bewegen Sie das Becken ein bisschen. Wiederholen Sie das, was gefällt. Sie erfüllen nicht die Erwartungen eines anderen, sondern gehen einfach dem eigenen Gespür nach.

Wenn diese ersten Schritte geschafft sind, ist der Sex-Anker geworfen und die Wiederbelebung Ihrer persönlichen sexuellen Erfüllung hat begonnen! Bleiben Sie dran. Versuchen Sie mal beim Einschlafen, eine Hand auf Vulva bzw. Penis liegen zu lassen. Gehen Sie in den Kontakt mit Ihrem Geschlecht. Das klappt übrigens auch im Kinosaal oder im Auto an der roten Ampel oder an der Supermarktkasse. Ich empfehle allerdings in diesen Situationen lieber die Atmung als die Hände zu benutzen.



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