Im Sommer haben wir mehr Lust auf Sex. Wissenschaftlich betrachtet hat das ganz simple Gründe. Das stärkere Verlangen liegt unter anderem darin begründet, dass eine stärkere Reizwahrnehmung herrscht, weil wir visuelle Wesen sind und durch die warmen Sonnenstrahlen mehr Haut zu sehen bekommen. Hinzu kommt der erhöhte Testosteronspiegel, der unsere Libido ankurbelt. Das hängt mit dem längeren Tageslicht zusammen, das die Ausschüttung von Melatonin beeinflusst. Damit erst einmal genug der rationalen Erklärungen.
So viel Abwechslung wie im Sommer wird einem in sexueller Hinsicht selten geboten. Vor allem in Norddeutschland frönen die Menschen der sexuellen Begierde. Das liegt nicht zuletzt an den unzähligen Möglichkeiten, die einem die Natur bietet.
Es gibt natürlich klassischerweise den Strand, egal ob an der Nord- oder Ostsee, der je nach Lage und Uhrzeit ein beliebter Ort für Sex an der frischen Luft ist. Schleswig-Holstein hat enorm viele Schauplätze zu bieten, an denen es prickelnd zugehen kann. Der feine Sand zwischen den Zehen weckt unsere Sinne und die hohen oder auch leichteren Wellen des Meeres geben im Hintergrund den perfekten Sound für eine genussvolle Auszeit.
Auch abgelegene Lichtungen in den zahlreichen Wäldern oder die Landschaft in der unmittelbaren Nähe bieten so einige Gelegenheiten, um sich mal in einer anderen Kulisse einander anzunähern als üblich. In dem eigenen Garten und dort insbesondere unter großen Bäumen, die eine gewisse Privatsphäre bieten, lässt es sich herrlich kuscheln und küssen und miteinander schlafen.
Im Folgenden ein paar Situationen, in denen man von einem sexuellen Bedürfnis überwältigt werden kann: Ein warmer Sommerregen auf der Haut kann verführerisch wirken, sich zu küssen und miteinander in tieferen Kontakt gehen zu wollen. Selbst ohne Regen kann man es draußen schnell intensiver zugehen lassen, wenn die Wassertropfen nach dem Baden abperlen und man dabei merkt, dass man den Körper des oder der anderen am liebsten sofort auf sich spüren möchte. Auch eine leichte Brise, die durch die Haare weht, kann ein sexuelles Begehren auslösen, weil man die Haare des oder der anderen gerne packen würde um sich mit einer gewissen Bestimmtheit zuzuwenden. Wenn man nach einer Runde Gartenarbeit oder anderen Outdoor-Aktivitäten ein bisschen staubig und schmutzig geworden ist, löst dieser Anblick bei vielen Menschen ein Verlangen aus. Die leicht verschwitzte, etwas dreckige Haut kann unsere Triebe wecken – die animalische Anziehungskraft wirkt oft stärker als uns bewusst ist. Menschen, die körperlich aktiv sind, strahlen eine sexuell aufgeheizte Energie aus, weil sie uns an die schlüpfrige Begegnung erinnern, auf die wir uns einlassen könnten – wir bekommen die Assoziation, dass der Partner oder die Partnerin ja schon auf „Betriebstemperatur“ ist und Sex sich daran gut anknüpfen könnte. Manchmal ist ein wenig Geruch und Schmutz auf der Haut eine vortreffliche Erregungsquelle. Die Pheromone werden über den Schweiß ausgeschüttet und diese Sexualhormone locken buchstäblich diejenigen Menschen an, die sich durch den persönlichen Geruch angezogen fühlen, weil sie vom Immunsystem wunderbar mit demjenigen oder derjenigen matchen, der oder die gerade schwitzt.
Man braucht natürlich ein wenig Experimentierfreude und Abenteuerlust, um sich auf Sex unter freiem Himmel einzulassen.
Selbstverständlich ist es wichtig, sich sicher sein zu können, dass man von anderen Menschen nicht erwischt wird. Vorrangig ist dabei, dass man einen Ort wählt, an dem keine Kinder spielen oder plötzlich um die Ecke gerannt kommen. Hundertprozentig sicher kann man sich bestimmt nie sein, aber es sollte aus Rücksicht auf andere schon darauf geachtet werden, niemanden unverhofft mit nackten Tatsachen zu konfrontieren.Außerdem kann das im Ernstfall auch mit einer Anzeige einhergehen und dann wird es teuer. Also erst einmal die Lage auskundschaften, bevor man sich die Klamotten vom Leib reißt!
Es kann besonders schön sein, sich früh morgens aus dem Bett zu stehlen, die Fenster sperrangelweit zu öffnen, tief einzuatmen und sich dann mit leisen Schritten dem Liebsten oder der Liebsten zu nähern, um dann mit zart gehauchten Küssen zu beginnen, vorsichtig mit den Händen über die Haut zu streichen und immer weiter auf Verführungskurs zu gehen. Bei genügend Wachheit kann dieses sommerliche Sex-Szenario zum Beispiel so weitergehen, dass man dem oder der anderen bedeutet, sich zu erheben und mitzukommen - nach draußen, frisch, bei Tagesanbruch, die ersten Sonnenstrahlen erhaschen.
Wenn man den Tag mit Sex beginnt, kann er meistens nur gut werden. Auch wenn der Partner oder die Partnerin vielleicht zuerst etwas überrumpelt sein könnte und im ersten Moment überfordert ist, sich damit zu arrangieren, die liebgewonnenen eigenen Morgenrituale einmal beiseite zu schieben, lohnt es sich, an dem eigenen Vorhaben festzuhalten und sich bei erster Irritation nicht gleich abschrecken zu lassen.
Es geht im Sexleben, erst recht in längeren Beziehungen, immer darum, Akzente zu setzen. Für Überraschungen zu sorgen und es mal anders zu machen, als man es gewohnt ist, sorgt für einen neuen Impuls, eine neue Form der Begegnung, eine verspielte Art der Zweisamkeit. Und genau solch ein Impuls wird in der Alltagsroutine manchmal vernachlässigt. Morgens ist die Libido oft stärker ausgeprägt. Im besten Falle ist man auch noch erholt vom gesunden Schlaf und kann sich mit mehr Energie als am Abend einander zuwenden.
Eine Variante könnte sein, dass man sich draußen einen gemütlichen Rückzugsort sucht und zum Beispiel von hinten um den anderen herumgreift und ihr oder ihm einen Kuss auf die Schulter gibt. Eine wunderbare Möglichkeit, um zu signalisieren, dass jetzt mehr entstehen kann als ein „kuscheliges“ Beisammensein. Sich einander zugewandt gegenüber zu stehen oder zu sitzen und dann allmählich mit gegenseitigen Berührungen und intensivem Küssen zu beginnen, das Gesicht des oder der anderen zu halten und sich anzuschauen, kann ein schöner Einstieg in das morgendliche Miteinander sein. Trotzdem sollte man versuchen, dabei den Fokus auch auf sich selbst zu behalten, bewusst und möglichst tief zu atmen. Die eigenen Empfindungen wahrnehmen und in sich hinein zu spüren, ermöglicht ein stärkeres Lusterlebnis.
So könnte man sich gegenseitig ausziehen und dann ineinander verschlingen. Die Beine aufeinander legen, den Kopf anlehnen, den Körper des oder der anderen erkunden und erst einmal an Stellen streicheln, die nicht explizit der sexuellen Stimulation dienen: sich mit dem Mund vortasten, die Zunge probieren lassen, vielleicht ein leichtes Knabbern und Ziehen der Haut, wieder küssen und den Geräuschen des Gegenübers lauschen. Dann könnte es gewagter zugehen. Je nachdem wie man es kennt, kann man sich natürlich direkt an Vulva oder Penis anfassen. Aber es macht auch Sinn, diese Bereiche vorerst auszusparen. Wenn man es natürlich nicht abwarten kann und dem oder der anderen anmerkt, wie sehnsüchtig das Berühren der Genitalien herbei gewünscht wird, lässt sich natürlich auch die Abkürzung wählen. Wer sich hingegen für das 5-Gänge-Menü entscheidet, kann sich Zeit lassen. Dadurch wird die Erregung im Körper besser verteilt und die einzelnen Berührungen können achtsamer wahrgenommen werden. Das Sehnen nach intimer Befriedigung verstärkt sich.
Wenn alle Hüllen gefallen sind, die Intensität der Lust aufeinander spannungsgeladener wird, ist ein Hinauszögern kaum noch möglich. Ob man sich gegenseitig mit der Hand oder dem Mund erste Glücksgefühle beschert, ist dabei weniger entscheidend. Der Wusch wächst immer mehr, im Laufe der sexuellen Begegnung in den Körper der oder des anderen einzudringen oder vom anderen mit dem Penis oder Finger ausgefüllt zu werden. Dieser Moment, in dem man sich vereinigt, kann schon eine solche Explosion der Sinne auslösen, dass einem schwindelig wird und man vor Begierde beinahe zerfließt. Im Augenblick der morgendlichen Verschmelzung kann man nach und nach den Empfindungen freien Lauf lassen und die Zärtlichkeit genießen.